Nina ist nun etwas länger als einen Monat bei uns.
 
 
 
Die Erziehung nimmt Fortschritte, wird aber auch von einigen Rückschlägen begleitet,  aber ich weiß ja, dass sie es kann, vernünftig zu gehen. 
 
Wir trafen beim Spaziergang auf Hotte, der Nina einmal „ohne“ Grund angegriffen hatte, was sehr unschön war, denn Nina war an der Leine. Sie hat auch prompt geknurrt als sie ihn sah, ich hab sie gelassen, das habe ich nämlich gut verstanden. Wir sind dann einfach weitergegangen, hab sie beruhigt und ihr gesagt, dass der einfach doof ist.
 
Einen wunderbaren Fortschritt können wir aber auch mitteilen. Nina hatte Angst einen bestimmten Weg zu gehen. Es ist dort dunkel und zugewachsen. Ich habe deshalb diese Stelle vermieden. Aber wir trafen Purzel mit seinem Frauchen und er geht dort lang. Da Nina den Purzel mag ist sie mitgegangen, zwar vorsichtig, aber sie ging. Ihre Rute hatte sie auch nicht, wie vorher, eingeklemmt. Purzel hat Nina gezeigt, dass man keine Angst haben muss.
Sie ist ganz toll neben dem Kleinen hergelaufen. Purzel ist ein kleiner weißer Rüde. Ein liebes Kerlchen. Beide haben an dem gleichen Grashalm geschnuppert, das sah rührend aus. Purzel ist ein guter Lehrmeister.
Sie macht jetzt auch draußen sofort "Sitz" und sogar "Platz". Ich finde das absolut klasse und es ist ein schöner Erfolg, wo sie doch noch gar nicht lange bei uns ist.
 
 
Es gibt auch schon mehrere Tage wo sie kaum zieht, nur wenn ein Hase zu sehen ist, dann vergisst sie noch alles. Ich habe sie diesmal einfach am Geschirr hochgezogen, das hat sie sich gemerkt, es ging gleich viel besser und sie lief ruhiger, ohne zu ziehen
 
Ich habe mir vorgenommen, mit ihr das Freilaufen zu üben. Wir waren auf einem 3 seitig eingezäunten Platz, das klappte ganz gut. Aber sie wird auch mutiger und so ist sie vorgestern abgehauen. Ich hatte sie auf dem Parkplatz losgemacht und sie schnüffelte vor sich hin. Dort stehen auch große Büsche und da ist sie rein gesaust. Natürlich bin ich hinterher gelaufen, hab sie jagen gehört. Das war so aufregend, dass sie natürlich nicht meine Rufe hörte, auch die Pfeife hörte sie nicht. Blöde Situation, man steht da und weiß nicht wie man an den Hund kommen soll.
 
 
 
 Plötzlich kam sie aus dem Gebüsch raus, lies sich aber nicht anleinen. Ich hatte dann die Idee sie ans Wasser zu locken, weil ich sie dort besser einfangen kann. Sie ist auch ins Wasser geplanscht und hinter einem dicken Stein, der unter Wasser war, tat sich ein Loch auf und sie verschwand, tauchte auf und paddelte wie wild. Mir blieb fast das Herz stehen. Ich  bin sofort ins Wasser gegangen - bis an die Oberschenkel - und hab erst mal meinen Hund gerettet. Das Loch war zu plötzlich da, ich hab es auch nicht gesehen.
 
Am Geschirr habe ich sie zu packen bekommen und rausgezogen, hatte den Eindruck, dass sie mir dankbar war. Irgendwie musste ich trotz des ganzen Streß lachen. Vielleicht ist es ihr eine Lehre, sie geht nämlich ganz brav an der Leine, zieht nicht, sogar Hasen waren ihr fast egal.
Nina macht sich immer besser. Wenn ich sie ran rufe und von ihr sitz verlange, macht sie es sofort. Auch das Ziehen hat wesentlich nachgelassen. Die Erfahrung scheint zumindest noch eine Weile vorzuhalten.
Und seit kurzem fragt sie sogar wo wir langgehen, wenn ich am Törchen bin. Dann schaut sie mich an, gehen wir rein oder weiter. So hat es Kasia auch immer gemacht.
Angst vor Wasser hat sie trotz der Erfahrung nicht, war heute wieder mit den Pfoten drin.
 
 
 
 Gewisse große Hunde werden zwar noch angeblafft, aber heute ist uns am Törchen ein schwarzer Labby begegnet, da hat sie gar nix gesagt, bin ein wenig zur Seite gegangen und es ging total gut, war ja auch ein Rüde. Und der war auch ganz ruhig.
Es kommt langsam, brauche eben Geduld, ich freue mich sehr darüber und sage und zeige es ihr auch.
 
Sie mag gerne knabbern und damit unsere Möbel verschont bleiben, bekommt sie immer etwas. Kauen beruhigt außerdem und baut Stress ab.
Durch die Zahnputzknochen sind die Zähne wieder richtig weiß geworden, ein Backenzahn hatte ein bisschen Zahnstein, das ist weg.
 
Ihr Bett mag sie auch noch gerne. Sie schmeißt sich da richtig rein und dann wird das Bett total zerwühlt, alles auf einem Haufen, sie legt sich dann daneben. Ich brauche auch gar nicht das Bett zu richten, es ist in kurzer Zeit wieder zerwühlt. Offensichtlich ist das Hundeart, habe zumindest gehört, dass Nina da kein Einzelfall ist.
 
 
 
 Es gibt schon viele gute Tage mit Nina, aber es gibt auch immer wieder Rückschläge. Letztlich bin ich aber sehr zufrieden und ich tröste mich damit, dass sie erst kurz bei uns ist, dass sie noch viel lernen muss. Aber das ist nicht schlimm, denn wir haben ja alle Zeit der Welt.

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